Roland Metz
Mein Name ist Roland Gregor Metz. Ich bin in Mainz geboren und aufgewachsen, also ein echter „Meenzer Bub“. Im Alter von 2 Jahren bin ich durch Meningitis ertaubt. Von 1979 bis 1991 besuchte ich am Pfalzinstitut (PIH) die Augustin-Violet-Schule und anschließend die Berufsfachschule für Hörgeschädigte mit Mittlere Reife-Abschluss in Frankenthal. Seit 1991 arbeite ich hauptberuflich als Bauzeichner Ingenieurbau/Hochbau in einem früher privaten Ingenieurbüro im Bereich Konstruktiver Ingenieurbau und bin derzeit im Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung Rheinland-Pfalz in Mainz angestellt. Ich absolvierte 2007 die spezifische Ausbildung zum linguistisch qualifizierten Dozenten für Deutsche Gebärdensprache an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Seither bin ich nebenberuflich als Gebärdensprachdozent in in einem modernen und deafpride-orientierten Verein in Mainz tätig. Der Verein namens „SignTimes e.V.“ wurde 2007 von mir gegründet. Er bietet mehrere intensive Gebärdensprachkurse mit Konzepten, die von tauben Dozenten, Linguisten und Mitarbeitern speziell für Anfänger und Fortgeschrittene entwickelt wurden. Als Fremdsprache erlernte ich die Amerikanische Gebärdensprache (American Sign Language, ASL) und bin thematisch spezialisiert auf die deutsche und amerikanische Gehörlosenkultur.
Außerdem unterrichtete ich über Lehraufträge an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden und an der Georg-August-Universität in Göttingen. Für die experimentelle Gebärdensprachforschung habe ich eng mit den Gebärdensprachteams in Göttingen und an der Universität Hamburg zusammengearbeitet. Als Kontaktperson für das DGS-Korpus-Projekt war ich für den Raum Hessen (Süd), Rheinland-Pfalz und Saarland zuständig. „Ich möchte das einzigartige Projekt unbedingt unterstützen. Mein Ziel ist es, die DGS transparenter zu machen, sie professionell und grundlegend zu dokumentieren und zu erforschen und sie somit vor der zukünftigen Ausrottung zu bewahren.“
Ich bin einer der gebärdensprachkompetenten Deafies, die der deafpride-orientierten und kulturellen Gemeinschaft angehören, in der die Menschen ihre muttersprachliche Gebärdensprache und Kultur pflegen und solidarisch zur Bekämpfung gegen den Audismus handeln. Der tolerante, respektvolle und warmherzige Umgang untereinander, der Austausch zwischen Hörenden und Gehörlosen und die individuelle Integration sind für mich die wichtigen und wünschenswerten Ziele für die Zukunft